Berufung (und) Familie

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Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist ein Kernthema unserer Zeit. Familien möchten ein partnerschaftliches Familienmodell leben und sich gemeinsam um die Familienaufgaben kümmern. Frauen und Mütter haben heutzutage oft akademische Abschlüsse und beginnen immer häufiger sich in Teilzeit weiterzubilden oder zu arbeiten, wenn die Kinder größer werden.

Die Anthroposophische Medizin, als eine Form der integrativen Medizin, welche neben der kompletten medizinischen Ausbildung die geisteswissenschaftliche Erweiterung der Schulmedizin zur Aufgabe hat, verlangt ein sehr hohes Potential an Motivation und Weiterbildungswillen des anthroposophischen Arztes bzw. der anthroposophischen Ärztin. Dies gilt sowohl für die Zeit der Ausbildung, als auch für die praktizierende Facharzttätigkeit. Damit ist insgesamt ein großer Zeiteinsatz verbunden. Zeit, die oft von den Familien im Sinne eines Opfers von Familienzeit mitgetragen wird.

Familienfreundlichkeit in der anthroposophischen Medizin kann bedeuten den besonderen familiären Rahmenbedingungen in welche die Ärzte und Ärztinnen in der heutigen Zeit eingebunden sind Sorge zu tragen. Sie stehen in ihrem Beruf bzw. ihrer Berufung zum Heilen in einem familiäreren Schicksalsnetz. Die nahestehenden Menschen wie Ehepartner und Kinder begleiten den anthroposophisch tätigen Arzt als Schicksalsgefährten.

Die „Themenexkursionen für die ganze Familie“ stellen eine Möglichkeit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf dar, welche fachkompetent berufliche Weiterbildung und familiäres Zusammensein verbinden. Neben dem Aspekt der Fortbildung die häufig in Kooperation mit der GAÄD und einer dortigen Anerkennung statfindet, lernen sich die Familien untereinander kennen. Wahlfreundschaften entstehen, auch die Ehepartner und Kinder sind anwesend und bringen sich ein. Die Vorbereitung auf die Exkursionen durch Teilnehmerimpulsreferate sind zu einem festen Bestandteil der Weiterbildung geworden. Die Kinder leben selbstverständlich in die Welt der anthroposophisch arbeitenden Arzt-Eltern hinein, schließen Kinderfreundschaften untereinander, lernen Freunde der Eltern kennen und selbstverständlich bereichern sie darüber hinaus durch ihr kindliches Sein die Zusammenkünfte der Erwachsenen. In der frischen und gesunden Natur können die Kinder bei allen Exkursionswanderungen dabei sein. Sie erleben das morgendliche gemeinsame Bereiten des Frühstücks, die Hinwendung zu der Welt der Heilpflanzen, sehen Schmetterlinge, Adler und hören mit ein wenig Glück den Pfiff der Murmeltiere. Ein Picknick in den Bergen, das Schnitzen von Holzwerkzeugen, Stockbrot oder die abendlichen Märchen die bei gutem Wetter unter dem Sternenhimmel am Lagerfeuer stattfinden mögen, verbinden im Schutz der Familien die beiden großen gefährdeten Reiche die wir für die Zukunft auch in der anthroposophischen Medizin schützen und pflegen müssen: Kindheit und Natur.

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