Symposium: Future of childhood
HINTERGRUND
Von der Architektur bis zur Spiritualität: Was ist für Kinder heutzutage gesund? Wie muss Kindheit auf der Grundlage von aktuellen Forschungsergebnissen gestaltet werden? Was müssen wir heute tun, damit die Erde auch in Zukunft für Kinder und Kindheitskräfte eine gute Heimat sein kann?
Laut Kinderbarometer 2015 leidet jedes 3. deutsche Schulkind unter stressbedingter Erschöpfung. Jedes Zweite klagt, es habe keine Zeit zum Spielen. Im Ärzteblatt 6/2016 erschien wiederholt der Hinweis auf weiter ansteigende Zahlen von Psychopharmakaverordnungen bei Kindern. Das sind ernst zu nehmende Befunde, die deutlich machen, wie sehr Kindheit und Gesundheit in der heutigen Zeit gefährdet sind. Unser Umgang mit Kindern ist in vielen Bereichen immer noch mehr ein soziokulturelles Erbe aus der Vergangenheit, als ein wirklich aus der Wissenschaft der Kindheit und der Kunst des Umganges mit den Kindern gegriffenes Beziehungsgefüge.
In welchen Bereichen sind unsere Schulen, unsere Erziehungssysteme, unsere Kinderkrankenhaus, Kindermedienangebote etc. förderlich für ihre langfristige Gesundheit? Und in welchem Bereich ist unser heutiger Standard regelrecht schädlich? Mit diesen Fragen möchten wir uns mit Experten aus verschiedenen Lebensbereichen im Sinne einer Zukunftswerkstatt für den Umgang mit Kindheit treffen.
Kernvorhaben der diesjährigen Zusammenkunft sind Austausch, strukturierte Projektentwicklung und eine förderfähige Projektdokumentation zum Bereich „Medienfasten“. Selbstverständlich nehmen wir uns auch ausreichend Raum für die wichtigen Kennenlern-Pausen, künstlerische Einheiten und meditative Momente.
MEDIENFASTEN UND FÜR WEN IST ES GEDACHT?
Die digitalen Medien gehören zu unseren Alltag – kaum wegdenkbar – dazu. Sie bringen uns großen Nutzen und bergen große Gefahren. Kaum bemerkt verändern sie unsere Art der Wahrnehmung, der Kommunikation und Beziehung miteinander und wie wir denken.
Viele Menschen beantworten die folgenden Fragen mit „JA“:
1. Ich verbringe mehr Zeit mit digitalen Medien, als mit meinen Kindern.
2. Ich hatte in der Vergangenheit zB im Urlaub schon das Gefühl, dass es mir sehr gut es tut, weniger Medien zu nutzen.
3. Ich fühle mich gestresst von der Dauererreichbarkeit und Dauerberieselung und wünsche mir mal ungestörte medienfreie Zeit.
4. Ich habe das Gefühl, dass ich ohne moderne Medien gar nicht mehr leben kann.
5. Gute Freunde, mein Partner oder meine Kinder sagen, dass ich dauernd mit Medien beschäftigt bin.
6. Mein Kind verbringt viel zu viel Zeit an den Medien und ich will ihm helfen und ein gutes Vorbild sein.
Oft findet sich aber kein Impuls, kein Anlass und keine Struktur, um eine Änderung im Medienverhalten herbei zu führen. Fastenzeiten sind Zeiten der Reinigung und der Neuausrichtung. Gemeinsames Fasten mit Austausch in einer Gemeinschaft kann neue Perspektiven auf den Lebenswandel eröffnen.
Wir möchten diesmal für 2020 ein Projekt entwickeln, welches für verschiedene Zielgruppen, von den Erwachsenen, v.a. Schwangeren, über Kinder und Jugendliche, Angebote für eine Medienfastenzeit (während der christl. Fastenzeit) gibt und dieses Projekt wissenschaftlich begleiten. Für die Ideen, Bilder, ein schönes Begleitheft, Vernetzung, Bekanntmachen, Social media, Webseitenlayout und kreative anregende Tipps wie Eltern diese Zeit sinnvoll, vielleicht sogar heilsam mit ihren Kindern nutzen können, braucht es unsere geballten Kräfte.
Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit! Dr. med. Silke Schwarz und Prof. Dr. med. David Martin (KINDgerecht/Köln, Initiative Lebensweise und Universität Witten/Herdecke), Dr. med. Michaela Glöckler (ELIANT) und Georg Soldner (Medizinische Sektion)
Uni Witten/Herdecke
Nächster Termin in der Planung
In Kooperation mit
Eliant
Alliance for childhood
Universität Tübingen
Universität Witten-Herdecke
Alanus-Hochschule
Gesundheit aktiv
For WHO: Pascal Rudin
Janusz-Korczak-Institut
KINDgerecht Köln
Vereinigung der Waldorfkindergärten
Peter Lang
Kolisko Academy
Filderklinik
Medizinische Sektion
Ort & Unterkunft
Forschungs- und Entwicklungszentrum (FEZ) der Universität Witten/Herdecke
Kleiner Saal D.240 in der zweiten Etage
Alfred-Herrhausen-Straße 44, 58455 Witten
www.uni-wh.de
Hotelliste zum Download
Tagungsplan
Download (Arbeitsstand)