Medienfasten: Einfach mal Abschalten. 

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Prof. David Martin und Dr. Silke Schwarz von der Universität Witten/Herdecke haben gemeinsam mit Dr. Thomas Fischbach und Dr. Uwe Büsching vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte, sowie weiteren 50 Expertinnen und Experten für den Bereich Kindheit, kreative Ideen entwickelt, um innezuhalten, die Bildschirme zeitweise abzuschalten oder nur gezielt zu verwenden.

Sie nennen das: „Medienfasten“ und regen an, jährlich eine Fastenzeit einzulegen, die den elektronischen Medien gilt und geeignet sein soll, unseren Umgang mit Smartphone & Co auf den Prüfstand zu stellen.

Dr. Silke Schwarz: „Wir wollen herausfinden, ob ein vorübergehender Abstand im Umgang mit den Medien dazu führt, dass Menschen bewusster mit Medien umgehen. Dabei haben wir besonders Eltern von Kleinkindern und jüngeren Schulkindern im Blick, die mit ihrem Verhalten auch die Mediennutzung ihrer Kinder prägen können.“

Die Forscher zitieren umfangreiche Forschungsergebnisse, die zeigen, dass Kinder viel empfindlicher sind als Erwachsene. Sie entwickeln schneller Gesundheits- und Verhaltensstörungen, bis hin zu Suchterkrankungen, und laufen Gefahr immer weniger Erfahrungen mit der realen Welt zu machen.

Prof. Martin betont: „Es geht uns nicht darum, die elektronischen Medien schlecht zu reden. Diese sind heute nicht mehr wegzudenken und wir möchten die Errungenschaften der Digitalisierung nicht missen. Wir möchten mit unserer Aktion hingegen feststellen, wie Kinder lernen können, ein Smartphone bewusst in gesunder Medienbalance zu nutzen und was wir Erwachsenen dazu tun können“.

Im Februar 2019 startet das Pilotprojekt Medienfasten in NRW mit 1500 teilnehmenden Familien.

Kalender zum Medienfasten 2019

Dr. Uwe Büsching und Dr. Thomas Fischbach dazu: „Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte steht energisch hinter dem Projekt. Wir müssen heute aktiv werden, um Familien Wege zum achtsamen Mediengebrauch nahe zu bringen. Medienfasten ist ein wesentlicher Baustein dafür. Jährliche Zeiten mit weniger Bildschirmnutzung, dienen einer gesunden Neuausrichtung. Das ist Prävention und Therapie vieler moderner Kinderkrankheiten.“

Die Webplattform www.medienfasten.org sowie diverse andere Werkzeuge sollen helfen, Medienfasten bekannt und zu einer bundesweiten Erfolgsgeschichte zu machen.

Kontakt
Dr. med. Silke Schwarz: silke.schwarz@uni-wh.de

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